Jeder Betreiber einer Webseite hat das gleiche Ziel – den ersten Platz in den Suchergebnissen zu erreichen. Verständlich wenn man bedenkt, dass eine Platzierung auf Rank 2 bereits Trafficeinbußen von ca. 40% bedeuten können. Von den hinteren Positionen will ich gar nicht erst anfangen.

Da kommen manchem Kunden / Webseitenbetreiber schon die Tränen. Ich erkläre euch heute warum du deinen SEO-Berater nicht direkt anrufen und kündigen musst.

Warum bin ich im Ranking gefallen?

Bei Google geht es turbulent zu. Seitdem man sich dazu entschieden hat kleine Updates am Algorithmus nicht mehr öffentlich zu machen, kommt es immer wieder zu Turbulenzen in den Suchergebnissen.

Und die kommen oft. 665 laut Matt Cutts im Jahr 2012 . Das macht fast 2 Updates täglich. Der Großteil dieser Updates sind weniger gravierend und erzeugen kaum Veränderungen in den Suchergebnissen. Und dann gibt es noch jene Tage an denen Suchergebnisse für einige Wochen vollständig aus dem Index fliegen können.

Ihr müsst wirklich keine Angst vor großen Updates haben. Denn wirklich gravierende Veränderungen am Algorithmus (siehe: Mobilgeddon 2016 – Mobile-first Indexing) werden stets in Googles Webmasters Central Blog oder per Twitter bekannt gemacht.

Top-Platzierungen sind nicht alles!

Den häufigsten Fehler bei der Suchmaschinenoptimierung geschieht in der falschen Setzung von Zielen. Es gibt unzählige Webseiten die 200 Besucher/Täglich haben, aber von denen am Ende aber nur 2 (= 1%) auch zum Kunden konvertieren.

Gerade für einen Onlineshop ist die Erstellung eines wirksamen Sale-Funnels deutlich wichtiger als das Generieren neuer Inhalte. Wenn von 20 Besuchern 10 zum Kunden konvertieren, bringt mir das mehr als unnötig hohen Traffic auf der Seite zu haben welcher keinen Umsatz generiert.

Deswegen möchte ich allen die einen Online-Shop betreiben, mit Adwords arbeiten oder sogar einen SEO-Berater engagiert haben dazu raten: Definiert eure Ziele deutlich und konzentriert euch nicht alleine auf die Platzierungen. Am Ende zählt nur der generierte Umsatz.

Wie gehe ich bei einem Verlust meiner Google-Platzierung vor?

  1. Gerate nicht in Panik aus..

..und nehme keine Veränderungen an der Webseiten vor! Wenn du von einem Tag auf den anderem von Platz 1 auf Platz 20 rutscht, liegt das nicht zwingend an der Qualität deiner Inhalte. In der Regel handelt es sich dabei nur um eine Turbolenz in den Serp’s.

Änderungen die du an deiner Webseite übernimmst werden nicht live von Google übernommen. Je nach Autorität deiner Webseite kann es sogar mehrere Wochen dauern bis dein Inhalt vollständig von der Suchmaschine verarbeitet wurde.

Bedeutet: Im Notfall machst du mehr kaputt an der Webseite als richtige Korrekturarbeit zur leisten. Du weißt ja noch gar nicht wo die Ursache der Veränderung liegt.

Schritt 1: Überprüfe die Schlagzeilen!

Fallen den großen SEO-Tools oder Marketing-Blogger gravierende Änderungen an Ihren Seiten auf, schreiben Sie meistens sehr schnell über etwaige Veränderungen. Daher rufe die Suchmaschine auf und Google nach Schlüsselwörtern wie: „Google Algorithm Update“ oder „Google Serps Update“.

Unter „Tools“ kannst du den Zeitraum der Meldungen definieren. Wähle hier eine Woche oder 24 Stunden aus.

Unter "Tools" in der Google Suche kann man erweiterte Suchoptionen festlegen

Solltest du erkennen das mehrere Seiten über  Veränderungen in den Serp’s bloggen, kannst du hier nachlesen was Online-Marketer als Ursache vermuten. Ich empfehle dir trotzdem ruhig zu bleiben und die Änderungen für mindestens 2 Wochen zu beobachten.

Schritt 2: Was sagt der Verantwortliche (Google) dazu?

Von wem erhältst du Informationen zum Suchalgorithmus schneller als wie vom Verursacher höchstpersönlich? Hier sind die WebmasterZentrale, die SearchConsole und Googles offizieller Twitteraccount deine Ansprechpartner. Es kann sein dass die Meldung zu deinem Problem bereits einige Wochen zurückliegt, also überprüfe auch ältere Beiträge/Tweets!

In der Google Search Console werden auch Informationen zu Google Updates dargestellt

In der Search Console unter dem Reiter: „Suchanfragen > Suchanalyse“ informiert Google Webmaster zusätzlich über wichtige Änderungen oder Probleme der Suchmaschine.

Schritt 3: Wie geht es anderen Webseiten?

Mein persönlicher Lieblings-Schritt. Rufe hierfür den moz-Wetterbericht auf. Moz – eines der bekanntesten SEO-Tools weltweit – ist in der Lage gewaltige Datenmengen zu analysieren. Im MozCast wird versucht Änderungen in den Suchergebnissen spielerisch darzustellen.

mozcast zeigt dir aufgrund von Temperaturschwankungen die Veränderungen der Suchergebnisse weltweit an

Bleiben die Ergebnisse in der Suchmaschine stabil, bleibt auch das Wetter stabil. Gibt es viele Veränderungen in der Positionierung von Suchergebnissen, schwankt die Temperaturanzeige stark.

Beispiel der Schwankungen in Google Suchergebnissen durch 30 tage Mozcast Ansicht

Sollte dir also eine große Temperaturschwankung auffallen, ist die Chance hoch in Googles Wetterturbolenzen gefangen zu sein.

Auch hier meine Empfehlung: Das Wetter bessert sich in der Regel wieder. Behaltet das Ranking eurer Webseite für einige Wochen im Blick und macht keine Panik.

Es ist nicht meine Schuld ob eine Seite im Ranking gefallen ist

Gefährliche Denkweise! Natürlich solltest du bei diesen Schritten auch überdenken ob die Ursache nicht bei dir selbst liegt.

  • Hast du in den letzten Tagen Inhalte gelöscht oder verändert?
  • Hast du ein Keyword auf mehrfachen Seiten aufgegriffen?
  • Hast du fremde Inhalte auf deiner Webseite eingebunden?
  • Hat jemand auf deine Webseite verlinkt? (ggf. negatives Backlinkprofil)
  • Ist deine Webseite frei von Viren?
  • Sind die Ladezeiten der Seite plötzlich länger? (Serverprobleme etc.)
  • ..die Liste der Ursachen kann unzählig lang sein

Aber auch hier gilt: Es können Tage oder gar Wochen vergehen bis der Google-Algorithmus versteht warum du eine Änderung auf einer Webseite gemacht habt.

Ein kurzes Beispiel:

  • Zwei themenverwandte Blogeinträge werden durch einen 301 Redirect auf einer Seite zusammengefasst.

Jetzt könnte es sein, dass Google die Intention hinter eurer Handlung erst verstehen/verarbeiten muss, insbesondere wenn es sich dabei um eine neue URL handelt. Das nimmt Zeit in Anspruch.

Mein Fazit zu Rankingverlusten

So schnelllebig wie Online-Marketing heute so ist, liegt die Kraft manchmal in der Ruhe. Bevor Ihr eurem SEO-Experten eine böse Email schreibt welche unnötig Druck aufbaut oder eure SEO-Strategie aus Panik schlagartig ändert, ist es wichtig die tatsächliche Ursache zu erforschen.

Erst wenn Ihr die Ursache herausgefunden habt, könnt Ihr das Problem lösen!

Es ist wichtig sich klar zu machen, dass die SERP’s vielen Einflüssen unterliegen. Selbst die geografische Position des Suchenden spielt eine Rolle. Es gibt keine statischen Platzierungen von 1-10 mehr. Tatsächlich verändern sich Suchergebnisse live zu jedem möglichen Zeitpunkt.

Abschließend habe ich noch eine Infografik mit dieser Vorgehensweise für euch erstellt zur freien Weiterverwendung.
Viel Spaß damit 😉

Infografik die zeigt wie man vorgeht wenn die Seite bei Google Rankings verloren hat